Wochenspiegel Nr. 26/04 vom 26. Juni 1970

UNSERE STADT IN DER WIR LEBEN 

-Gründungsjahr des Fritzlarer Klosters durch Bonifatius-

Im Hinblick auf' die anstehende 1250-Jahrfeier hatte sich der Magistrat an das Hessische Staatsarchiv in Marburg ge­wandt und gebeten, aus dortiger Sicht das Gründungsjahr der Stadt Fritzlar mitzuteilen, Das für uns geschichtlich wichtige Schreiben vom 26, 5, 1970; Az. : 11/965/70, unterzeichnet von Oberarchivrat Dr. DEMANDT, wird nachste­hend im Wortlaut veröffentlicht:

      „Die Forschung steht nach den Ausführungen von Flaskamp, „Das hessische Missionswerk des hl. Bonifatius“, auf dem Standpunkt, der bis heute nicht überholt oder entscheidend korrigiert worden ist, daß die Fällung der Donar-Eiche im Herbst 723 erfolgt ist, Die Gründung des Fritzlarer Klosters setzt zwar die Fällung der Donar-Eiche und die Beseitigung dieses heidnischen Kultmittelpunktes unmittelbar bei Fritz­lar voraus, doch ist der zeitliche Zusammenhang nicht so unmittelbar nahe anzunehmen, daß noch im Winter 723/24 die Fritzlarer Niederlassung errichtet worden ist, Das ist al­lein aus witterungsmäßigen Gründen unwahrscheinlich, Und so hat man als frühesten Termin, zumindest der Fertigstel­lung der Fritzlarer klösterlichen Niederlassung, sicher mit Recht das Jahr 724 angenommen. Es ist durchaus möglich, daß in den Wintermonaten bereits einleitende und vorberei­tende Maßnahmen für die Errichtung des Fritzlarer Klosters getroffen worden sind; aber mit der Durchführung, insbesondere mit dem Abschluß dieser Arbeiten, kann nicht vor 724 gerechnet werden.

      Man hat also gewissermaßen zwei Termine zur Wahl:

1. Fällung der Donar-Eiche im Herbst 723 und 2. den Ab­schluß der Bauarbeiten und die Einrichtung der Fritzlarer Benediktinerklause im Jahre 724, Der Ausbau und die Ein­richtung des Fritzlarer Klosters im Jahre 724 ist auch aus diesem Grunde anzunehmen, weil Bonifatius während die­ses Jahres noch in Hessen weilte und erst im Spätsommer 724 nach Thüringen übersiedelte, Damit darf man die Er­richtung des Fritzlarer Benediktinerklosters als abgeschlos­sen betrachten.

      Welcher von diesen beiden Terminen als Jubiläumsjahr vor­zuziehen ist, ergibt sich aus den Ereignissen selbst, Das ei­gentliche Fritzlarer Jubiläumsjahr kann nur das Jahr 724 sein, Dementsprechend hat man ja auch im Jahre 1924 das 1200-jährige Jubiläum gefeiert, Und diesen Termin sollte man auch für die Zukunft beibehalten und nicht ohne neue schwerwiegende Argumente, die dagegen geltend gemacht werden könnten, davon abweichen. Ich empfehle daher die Beibehaltung der Termine 724, 1924, 1974.“

 

Stadtgeschichte:

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