Vorbemerkung

Theodor Haas (*20. Mai 1859 +1939) stammte aus einer gutbetuchten Fritzlarer Familie, die in der 2. Hälfte des 19. und in der 1. Hälfte des 20. Jahrhundert hier sehr angesehen war und über einigen Immobilienbesitz verfügte (z. B. Domplatz 2-6, Marktplatz 6). Er besuchte zunächst die Lateinschule seiner Geburtsstadt und wechselte 1873 an das Gymnasium in Fulda, wo er 1879 das Abitur ablegte. Nach seinem Studium moderner Sprachen (vor allem wohl Romanistik) pro-movierte er 1883 in Göttingen und arbeitete nach seinr Erlangung der Lehrfähigkeit einige Jahre in Frankreich (Bordeaux). Seit 1887 finden wir ihn am Domgymnasium in Fulda, wo er zum Gymnasial-Professor avancierte. Neben seiner Schultätigkeit war er auch als Historiker tätig. Fast 30 Aufsätze und diverse Schriften sind von ihm überliefert (wikipaedia). In Fulda war er ein Kollege von Joseph Vonderau, und man wird nicht sehr fehlgehen, wenn man vermutet, daß sie nicht nur miteinander bekannt sondern auch befreundet waren, und er sicher auch Anteil an den archäo-logischen Unternehmungen des letzteren hatte (besonders seit sich dieser der Erforschung der Büraburg widmete). 
      Auch wenn er sich zunächst an seine Leserschaft in Fulda richtet, ist der Anlass für den folgenden Aufsatz sicher die 1200-Jahrfeier in seiner Heimatstadt, zu der er wohl nach wir vor enge Beziehungen pflegt, denn er kennt offenbar den aktuellen Forschungsstand (Stock 1902 und Jestädt 1924), und seine Detailkenntnisse mögen nicht allein aus seiner Kindheit stammen. Für den aktuellen Wissensschatz sind einieg Angaben auch nach 100 Jahren von Bedeutung. So weist er darauf hin, daß daß die ursprüngliche "Werkelgasse" seit 1925 "Poststraße" genannt wurde (nach dem 2. Weltkrieg "Gießener Straße"). Sein wissenschaftliches Denken zeigt sich in der Darlegung unterschiedlicher Überlieferungn und Meinungen zu den Wurzeln einiger Objektnamen. So finden wir verschiedene Interpretationen für die Herkunft der Bezeichnungen "Frauenturm", "Winterturm", "Zuckmantel" und "Kallars", deren Hintergründe er sprachkundlich oder historisch ohne Rechthaberei erläuterte sondern nur erwog. 
      Der Text wurde auch ernsthaft dadurch gewürdigt, daß selbst Demandt 1951 und 1974 (und Hans Josef Heer sowieso) noch Jahrzehnte später auf ihn Bezug nahmen. Es ist sicher kein Zufall, daß seine Nichte, die Geschäftsfrau Therese Haas, und der Juwelier und Uhrmeistermeister Ludwig Köhler, einer seiner Neffen (Köhler-Haas), historisches Interesse zeigten, und letzterer zum Mitbegründer der Ur- und frühgeschichtlichen Arbeitsgemeinschaft und des Museumsvereins wurde. 
      Da die Vorlage für diesen Input qualitativ recht schlecht war (wie es bei Publikationen der 1920er Jahre häufiger vor-kommt), habe ich sie wg. der besseren Lesbarkeit größerformatig eingestellt. Ich danke Klaus Leise für die Überlassung des Textes. Zum Schluss noch eine beiläufige Bemerkung: der Begriff  "Feste" Fritzlar ist eigentlich eher unüblich, viell. kannte Haas die um die Jahrhundertwende existierende Gaststätte "Veste Fritzlar" gegenüber der Post (Haus Ille), die er bei Heimatbesuchen evtl. frequentierte.

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