Vorbemerkung

Der Weinbau in Nordhessen wird schon mit der Gründungszeit von Fritzlar legendenhaft verwoben, ist aber spätestens zur Zeit des hochmittelalterlichen Klimaoptimums durchaus plausibel. Erstaunlicherweise scheint er die folgenden kli-matischen Krisenzeiten des Spätmittelalters weitgehend unbeschadet überstanden zu haben. Die überlieferten Abrech-nungen im Stadtarchiv (wobei Schoppenpreise und Abgaben offiziell festgesetzt wurden) geben uns Hinweise auf eine umfangreiche und wohl auch überwiegend qualitativ zufriedenstellende Produktion. Die dokumentierten Mengen sind nur verständlich, wenn man -wie auf dem Stich von Braun & Hogenberg 1576 erkennbar- berücksichtigt, daß die Wein-gärten und -berge nicht nur am Amberg und am Galberg, sondern von Obermöllrich bis zum Eckerich-Westhang bei Geismar und um die ganze Stadt herumgereicht haben. Wenn der in den 1860er Jahren noch als besondere Eigenschaft einer Witwe Förster geltende Besitz eines Weinberges notiert wurde, spricht das doch dafür, daß man die Bedeutung dieses Wirtschaftszweiges in der Stadt nicht vergessen hatte. Noch nach dem 2. Weltkrieg gab es vor einzelnen Wohnhäusern am Marktplatz noch weinbestzte Lauben, die an ältere Zustände erinnerten.
      Als vor etwa 20 Jahren eine Gruppe von Fritzlarer Bürgen auf den Gedanken kam unterhalb des Domes den Wein-anbau erneut zu versuchen (dies scheiterte letztlich an der Erkenntnis dann selber körperlich tätig sein zu müssen), er-gab ein bestelltes Fachgutachten, daß der Boden d0rt hervorragend für die Anpflanzung von Riesling-Reben geeignet sei, dazu kam eine ideale Hangneigung, die das in dieser geographioschen Breite überlicherweise einfallende Sonnenlicht hervorragen zu nutzen versprach. Heute gibt es bei uns nur noch wenige Weinstöcke von gärtnernden Liebhabern.

Aus: "Die Heimatwarte" Nr. NF. 04 vom August 1952, S. 177

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