Die ernsthafte Erforschung der frühesten jungsteinzeitlichen Kulturen in Nordhessen hat eine lange Tradition, die sich spätestens bis in die 1930er Jahre zurückverfolgen läßt. Nach den Ausgrabungen von Edward Sangmeister in Borken-Ansbach nach 1936 und den Funden im Zuge des Ausbaues der Reichsstraße (Bundesstraße) 3 bei Gudensberg, wo wir neben der offiziellen Bodendenkmalpflege unter Otto Uenze die Mitwirkung von Ausgust Boley und Johannes Herdmen überliefert ist, war es nur natürlich, daß die Ur- und frühgeschichtliche Arbeitsge-meinschaft in Fritzlar ebenfalls tätig wurde. Unter Uenzes, Joseph Bergmanns (LM Kassel), Boleys und Fritz Röddes Anleitung wurden Ludwig Köhler, Hans Heintel, Alfred Klisch, Willi M;athias, Egon Schaberick und weitere Mitglieder aus Fritzlar, Gudensberg, Niedenstein und Borken aktiv und brachten durch systematische Feldbege-hungen und Notgrabungen einen Fundbestand zusammen, der ein völlig neues Bild zum Beginn des Neolithikums zwischen Diemel, Werra, Fulda, Eder und Schwalm ergab. Während des Baues der A 49 kamen neue Dokumentatio-nen hinzu. In den letzten Jahren war dann die nächster Generation aus Gudensberg und Felsberg erfolgreich.
      Die Grabungen durch Jürgen Kneipp, der Ende der 1980er Jahre auch sein Volontariat im Regionalmuseum Fritz-lar absoviert hatte (wo er die digitale Invemntarisation der steinzeitlichen Funde einleitete), waren baubegleitende Grabungen im großen Stil, die er als verantwortlicher Leiter einer privaten Baufirma im Auftrage des Hessischen Denkmalamtes durchführte. Die nachfolgende Schrift ist eine seiner regelmäßigen Publikationen.