Vorbemerkung

Als im August 1978 die Erdarbeiten für den Neubau des Jugendzentrums im Hinterhof des vorherigen katholischen Kin-derheims St. Joseph begannen, wusste man bei der Arbeitsgemeinschaft bereits, daß man sich auf dem Gelände einer der ehmaligen Kurien befinden würde. Fritz Rödde und Egon Schaberick beobachteten die Ausschachtungen und legten am 4. September einen  quadratischen Brunnenkasten frei, in dem sich dann ein erheblicher Teil der Küchenausstattung ei-nes damaligen adligen Chorherren fand. Unter dem keramischen Ensemble, das später von Schaberick restauriert wur-de,  fielen Glasscherben auf, die sich zu einem bemalten Glasbecher auf zusammenfügen ließen. Dieses exotische wie kostbare Gefäß wurde in der Forschung seinerzeit als "syro-fränkisch" bezeichnet, weil man die ursprüngliche Herkunft im Vorderen Orient oder in Venedig verortete; damals gab es in Mitteleuropa nicht mehr als 13 Exemplare, wodurch der Fund in Fritzlar noch einen besonderen Wert erhielt. Der ehemalige Besitzer konnte nicht mehr namhaft gemacht wer-den, es muss aber ein Chorist aus dem späten 13. Jahrhundert gewesen sein. Der junge Fritzlarer Student Michael Mat-hias, der als ehemaliger Jurist seit der Grabung unter Dr. Schotten im Jahre 1977 in der Sakristei in der Fritzlarer Stifts-kirche St. Peter zur Vor- und Frühgeschichte in Marburg gewechselt hatte, unternahm eine erste Veröffentlichung des Stückes, die aber erst 1988 erschien. Ihn selber verschlug es nach seiner Promotion aus privaten Gründen nach Portugal, wo er später eine Professur an der Universität Porto innehatte.
      Eine aus dem Nachlass des Ehepaars Klisch finanzierte Vitrine präsentierte viele Jahre diesen Prachtfund in der stadt-geschichtlichen Abteilung des Regionalmuseums. Im Januar 2013 wurde der Becher durche eine Unachtsamkeit des Nachfolgers von Dr. Schotten zerstört und musste im RGZM in Mainz erneut aufwendig restauriert werden. 

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